5. Spieltag HR 2020/2021 - BC Viktoria 1915 Glesch/Paffendorf e.V.

5. Spieltag HR 2020/2021 BCV Glesch II 7:5 Arminia Köln

geschrieben am 02.10.2020 von Thomas Fischer


Wenn man die Tabelle betrachtet und mitbekam, dass die ohne Punkteverlust spielenden Sindorfer eindrucksvoll hoch gegen Junkersdorf am heutigen Abend gewannen (9:3), Arminia und wir auch noch ohne Punkteverlust oben stehen, dann wusste man..Es ist Crunchtime..

Arminia heute nicht ganz in Bestbesetzung durch den Urlaub von Carsten Klenke bzw. wir ebenfalls nicht, da Armin erkältungsbedingt ausfiel.

Arminia somit mit Jürgen Jakob, Jonte Jakob, Logemann, Nonhoff, Babazadeh und Vieler.
Wir mit Hermann, Fischer, Hermanns, Schillberg, Radke und als Edeljoker Adi Dresen.

Der Spielverlauf spiegelte dann auch die Tabelle wider, denn in der ersten Einzelrunde sollten alle Paarkreuze ausgeglichen spielen.

Patrick gegen Jonte anfangs völlig ohne Chance. Mit 5:11 und 3:11 gingen die Sätze schneller weg als man gucken konnte. Umso stärker dann aber die Rückkehr unseres Einsers, der sich nach und nach in die Partie fuchste. Er konnte die Sätze drei und vier mit 11:8 und 11:9 für sich entscheiden und ging somit verdient in den Fünften. Hier gehörte der Anfang vielleicht wieder etwas mehr dem Kölner Youngster, wobei Patrick aber nie aufsteckte und dran blieb. Am Ende ging es beim 10:10 dann ins Aufschlag-Rückschlag-Duell. In meinen Augen am Ende sehr unglücklich, da Hermi gerade beim 10:11 aus seiner Sicht und auf den Aufschlag von Jonte super reagierte, den zweiten danach aber unglücklich über den Tisch hob bzw. so halb mit der Kante erwischte. Dennoch insgesamt durch die anfänglich sehr starke Leistung von Jonte nicht gänzlich unverdient. Spitzenspiel eben, was auf Messers Schneide stand.

Meine Wenigkeit gegen Jürgen Jakob noch mit Erinnerungen an die einzige Partie von uns beiden in den Kreismeisterschaften von, gefühlt, 1921..Ich glaube, dass war aber auch wirklich in dem Jahr..

Jedenfalls wusste ich, dass ich Jürgen keine Angriffsfläche mit Schnitt geben durfte, um seine Stärken hinter dem Tisch zu entfalten. Dann lieber nahezu komplett ohne Schnitt und schön abwartend bzw. auf die richtigen Bälle wartend. Taktisch ausnahmsweise mal nicht unklug. Mit 3:1 konnte ich relativ ungefährdet durchziehen. Jedoch wohl wissend, dass man bei Jürgen immer zu 100 Prozent wach sein muss, da der Schnitt und die Sicherheit aus der Halbdistanz schon nerven können (als Kompliment gemeint, Jürgen.. ;-) ).

Stand: 1:1

Im mittleren Paarkreuz musste man auf der einen Seite etwas bei Toto zittern, da er a) gegen seine ungeliebte Noppe (Nonhoff) und b) gegen eine Erkältung ankämpfen musste und zu unserem Glück noch sehr kurzfristig einsatzfähig wurde. Auf der anderen Seite spielte Christoph gegen Logemann ein für mich “komisches Spiel”, da er anfangs so ca. keinen Aufschlag des Kölners bekam und dadurch schon alleine die Hälfte der Punkte im Satz abgab.

Bei Toto kam leider der Rhythmus im ersten Spiel nicht rein. Man muss allerdings auch zugeben, dass Nonhoff es sehr überlegt spielte und die Noppe immer abwechselnd gut einsetzte. Bei Toto kam da einfach heute alles zusammen. Erkältung, auf die man es vielleicht nicht allein schieben kann, die aber trotzdem natürlich plättete, dann der immer wieder gestörte Rhythmus durch seinen Gegner und vielleicht auch ein bisschen der “Fluch der guten Taten”, da unser Dreier seit Beginn der Rückrunde letzte Saison bisher nur 1 Spiel gegen Jochen Frank aus Junkersdorf verloren hatte und der hausgemachte Druck natürlich immer unbewusst mitspielt. Obwohl die Sätze an sich noch knapp gestaltet werden konnten, musste sich Toto mit 1:3 geschlagen geben.

Butz bestätigte für mich heute die Leistungen der letzten Wochen und es ist schön zu sehen, dass er nach langer Abstinenz aus persönlichen Gründen von Spiel zu Spiel besser wird und zum richtigen Punktegaranten mutiert.
Auch, wenn er gegen Logemann anfangs überhaupt keinen Aufschlag zurückbringen konnte, da der Schnitt einfach zu gut war, schaffte er es dennoch in den offenen Duellen die Oberhand zu behalten. Gerade im Konter-Block-Spiel war er immer einen Ticken besser und konnte das Spiel überraschend in der Höhe von 3:0 gewinnen.

Stand: 2:2

Im unteren Paarkreuz knüpfte Flo an die Leistung der Sonntagspartie gegen Bachem an und konnte gegen Vieler mit einem klaren 3:0 die Glescher wieder in Führung bringen. Man merkt hier, dass auch Flo so langsam aber sicher mit 3 Siegen in Folge vielleicht ein bisschen seine Konstanz wiederfindet. Vieler konnte letztlich nur in den Vorhand-Duellen das ein oder andere Mal mithalten. Flo war dann durch die variabel gesetzten Topspins aber einfach zu stark für den Kölner.

Adi musste im ersten Spiel gegen Babazadeh verdient den Punkt an Arminia abgeben. Auch, wenn er den ersten Satz noch “klaute”, merkte man, dass der Kölner ab Satz 2 das Spiel von Adi raus hatte und ihm dann auch kaum noch eine Chance ließ, da er dann zu druckvoll in Vor- und Rückhand agierte. Letztlich, auch wenn die Sätze vielleicht nicht so deutlich wirken, ging der Sieg für Babazadeh aber hochverdient in Ordnung.

Stand: 3:3

Man merkt schon, dass Spannung vorprogrammiert war..Im oberen Paarkreuz ging es dann auch erstmal so weiter..

Hermi hier gegen Jürgen Jakob allerdings mit 0:3 offenbar nicht mit viel Zugriff am heutigen Tage. Ich kann zum Spiel diesmal aber auch leider GAR nichts sagen, da ich gegen Jonte parallel in den fünften Satz musste und Patrick dadurch vor mir fertig war. Momentan mag es bei unserem Einser vielleicht etwas klemmen, zeigt er aber trotzdem Tendenzen wieder vorne vernünftig mitzumischen, wenn man sich Spiel 1 ansieht. Hier heißt es einfach: Weiter arbeiten, Mund abputzen. Über die weiteren Spiele wird auch da wieder die alte Stärke zurückkommen.

Ich weiß nicht, ob ich meinen zweiten Frühling hatte aber nach dem deutlichen Sieg gegen Jürgen startete ich auch fulminant gegen Jonte mit 11:4 und 11:9. Zugegebenermaßen hatte ich jedoch im ersten Satz so ca. 7-8 nasse auf meinem Konto, die Jonte gar nicht ins Spiel kommen ließen. Das es jetzt nicht NUR daran lag, zeigte ich dann aber im zweiten Satz, wenn auch etwas knapper. Im dritten Satz habe ich dann einfach mal komplett verschlafen und auf der anderen Seite kam Jonte da von Anfang an aggressiver und viel sicherer rein. Im Vierten hatte ich mit 10:9 dann meinen ersten Matchball. Durch ein cleveres Time-Out aber danach auch durch einen dämlichen Aufschlag meinerseits klaute mir Jonte den Satz noch mit 12:10 und es ging in den Fünften. Hier besprachen wir danach beim Bierchen, dass Jonte in dem Durchgang 4-5 leichte Fehler in Form von halbhohen Rückhandschupfbällen machte, die ich ihm dann um die Ohren zimmerte. So war dann letztlich der Fünfte auch mit 11:5 verdient auf unserer Seite, da ich auch die starken und ansatzlosen Rückhandtopspins immer besser zurückbringen konnte.

Stand: 4:4

Wo bleibt das Break, wo bleibt das Break?

Die Mitte machts, die Mitte machts..

Toto nach Frustbewältigung des ersten Spiels glücklicherweise wieder in sich gekehrt und fokussiert gegen Logemann. Was allerdings auch bitter nötig war, da der Kölner eigentlich gegen Christoph schon einen Satz verdient gehabt hätte und hier gegen Toto direkt den Ersten für sich entscheiden konnte. Dennoch blieb Toto ruhig und wurde taktisch gut eingestellt. Danach fluppte es endlich und er wurde immer sicherer bei den offenen Duellen und wieder zur altbekannten “Wand” beim Blocken. Mit 11:7, 11:7 und 11:9 holte der Glescher dann auch verdient den fünften Punkt für uns.

Christoph knüpfte an seine starke Leistung des ersten Spiels an. Kam er doch deutlich besser gegen die Noppe von Nonhoff zurecht. Mittlerweile aber auch so sicher, dass er nicht mal zwischen Konter und Schupf auf die Noppe abwechseln musste, sondern er konnte hier sogar drei- oder viermal hintereinander auf die Noppe durchziehen und das war dann letztlich auch der Knackpunkt bzw. der Grund, warum hier dann der Druck für den Kölner zu groß wurde.
Mit einem 11:6, 11:8 und 11:8 ließ er keine Zweifel an seiner aktuellen Form aufkommen und schaffte dadurch das langersehnte Break für unser Team. Das Unentschieden war uns also schon mal sicher.

Stand: 6:4

Unten wurde es dann nochmal haarig. Flo überraschenderweise mit einer deutlichen Niederlage gegen Babazadeh. Mit 6:11, 6:11 und 7:11 hatte der Kölner leider (aus unserer Sicht..) immer eine Antwort auf Flos Topspinversuche. Flo hier leider vielleicht auch etwas zu nervös, ging es ja um den letzten entscheidenden Punkt. Dennoch bleibe ich dabei, dass es insgesamt wieder aufwärts geht.

Dafür gewann dann der, bei dem ich es nicht unbedingt erwartet hätte. Adi im ersten Satz einfach völlig kopflos. Immer wieder hielt er Vieler in der Vorhand, obwohl genau das die Stärke des Sechsers ist. So lag er im ersten auch schnell 3:10 zurück. Er konnte sich zwar noch auf 8:10 herankämpfen aber das reichte dann nicht mehr. Ich glaube, dann kam tatsächlich meine beste Leistung am heutigen Tage, da ich Adi coachen durfte (oder wie er immer schreibt: “Couchen” :-D ). Meine weise und sehr durchdachte Taktik lautete dann kurz und knapp: “Spiel alles über seine Rückhand..”.

Nachdem ich das Spiel von Vieler somit fast professionell seziert hatte, konnte Adi eigentlich nicht mehr verlieren :-D Vor allem, weil er ausnahmsweise auch noch umsetzte, was man ihm sagt. Kannte ich so auch nicht, ehrlich gesagt aber freute uns am Ende natürlich umso mehr. Ab Satz 2 fluppte es dann deutlich besser, da Vieler tatsächlich nicht mehr zu seiner Vorhand kam und mit der Rückhand die Sicherheit bei weitem nicht so vorhanden war, wie mit der Vorhand-Peitsche.

Mit 11:4 und 11:6 drehte “Adonis” erstmal die Partie. Im Vierten verfiel Adi leider wieder etwas zu sehr ins alte Muster und die Vorhand-Chancen des Kölners nahmen wieder zu. Letztlich konnte unser Sechser aber nach einem Timeout und Brand-Motivationsrede von unserem Toto den Rhythmus von Vieler stören, indem er auf einmal einfach alles angriff und nicht mehr im offenen Spiel locker ließ. Mit 14:12 schaffte er dann das erlösende 3:1 und holte somit den Sieg nach Glesch.

Vorab bedanken wir uns bei allen anwesenden Zuschauern auf der Seite von Arminia und unserer. Wenn man bei der Kreisliga-Spitzenpartie rund 15 Zuschauer da hat, macht das natürlich schon deutlich mehr Spaß.

Der zweite Dank geht an Adi, der nach dem Junkersdorf-Spiel (7:5) erneut bewies, dass er uns gegen die harten Konkurrenten immer wieder helfen und Spiele mitentscheiden kann.

Der dritte und größte Dank geht aber an Arminia selbst. Vor dem Spiel, während des Spiels und nach dem Spiel wurde die im großen und ganzen faire Partie durch harte Duelle, tolle Fights aber auch immer wieder mit Auflockerungen zu dem Spitzenspiel, wie man es sich wünscht. Als Sieger natürlich immer einfach zu sagen aber im Nachgang konnte man sich einfach das gemeinsame Bier (natürlich mit ausreichend Abstand) nicht verkneifen, da sich beide Teams im Großen und Ganzen, trotz der tabellarischen Brisanz, richtig gut verstanden und vom Gefühl her hätte ich jetzt gesagt, dass sich die Gäste aus Köln nicht unwohl bei uns fühlten :-)

Wir wünschen aufgrund des tollen Abends weiterhin viel Erfolg den Arminen hinsichtlich des Aufstiegkampfes und wir fahren nächste Woche dann nach Fliesteden, um weiter an der Spitze zu marschieren.